Design folgt Funktion, oder?

  • Felix Sodomann

I Werbung I Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Reform.

"Die Küche ist dein Ding. Das entscheidest alles du ganz allein." So oder so ähnlich waren Sarahs Worte als wir in unsere Küchenplanung gestartet sind. Irgendwie macht das ja auch Sinn. Ich kann mich nicht erinnern Sarah schon mal ernsthaft Kochen gesehen zu haben. Allerdings beschlich mich von Anfang an so ein Gefühl als könnte man dem Braten nicht trauen. Wie sehr durfte ich dann einige Wochen später erfahren, als es um die Details ging.

Wir waren gerade aus dem Reform Showroom zurück (mehr dazu hier) und völlig euphorisch, dass unser Fußboden zu den von uns ausgewählten Fronten passt als wären die beiden füreinander gemacht und ich im Geiste schon an der Detailplanung, wurden mir die ersten gestalterischen Leitplanken für meinen Küchenplan präsentiert: "Ich will, dass alle Fronten gleich breit und ohne Unterbrechung sind.“

 

Sag deinen Plänen Lebewohl

Was für jemanden, der sich zum ersten mal mit dem Thema Küchenplanung auseinandersetzt nicht nach einer großen Sache anhören mag, ist wenn man ins Detail geht eine gigantische Herausforderung. Allerdings war das Bild, dass Sarah von unserer Küche vor meinem inneren Auge erscheinen ließ auch wirklich gut. Nur mein ursprünglicher Plan war hinüber. Also zurück ans gedankliche Reißbrett und von vorne.

Gestalten mit Hindernissen

Den Kühlschrank und den Backofen hatte ich schon mal in unsere Hochschränke geplant. Das wir hier Unterbrechungen in den Fronten haben würden war von Anfang an klar und ohne diese Einschränkung war die Planung relativ einfach. Die Küchenzeile gegenüber war umso kniffliger:

Wenn wir nur eine Frontbreite nutzen wollen muss das natürlich als erstes geklärt werden. Drei Plätze sind von vornherein vergeben: Spülenunterschrank, Spülmaschine und der Schrank für das Kochfeld. Unsere Küche ist 3,2m lang. Würde man auf 80cm breite Fronten gehen hätte man nach den drei gesetzten Schänken also noch Platz für genau einen Schrank. Das war mir viel zu wenig. 40cm war keine Option, da ich in einen 40er Schrank nur eine schmale Spülmaschine und kein vernünftiges Kochfeld bekomme. Also war 60cm das Maß aller Dinge.

Auf die inneren Werte kommt es an

Die Frontbreite war geklärt. Folgt also die nächste nicht ganz unkomplizierte Einschränkung: Überall ununterbrochene Fronten. Üblicherweise verbergen sich hinter einer geschlossenen Front Einlegeböden. Für mich gibt es absolut nichts schlimmeres auf der Welt. In eine Küche gehören in jeden Unterschrank Schubladen, von oben bis unten, alles Schubladen, basta! Warum? Weil man in einer Küche, die üppig mit Schubladen ausgestattet ist einfach unfassbar viel unterbringt und wir haben da einiges. In meiner Sammlung befinden sich nicht nur verschiedenste Pfannen und Töpfe sondern auch allerhand Spezialwerkzeug und schließlich braucht alles vom Plattiereisen bis zur Muskatreibe seinen Platz.

Zum Glück gibt es für mein Dilemma eine Lösung: Innenliegende Schubladen, also außen eine Tür und ein Sammelsurium an Schubladen dahinter. Und das Ganze hat noch einen Vorteil, den ich so gar nicht auf dem Plan hatte: Da man die Schubladen von außen nicht sieht kann ich sie so bunt mischen wie ich es brauche und muss keine Rücksicht auf die Optik nehmen. Gute Sache.

Vom Plan zur Tat

Eine Küche planen ist eine Sache. Eine Küche bauen eine ganz andere. Zwar hatten uns die lieben Menschen von Reform einen kompetenten Monteur vermittelt, allerdings war ich der Meinung: Das machen wir selbst! Warum fragst du dich? Das hab ich mich dazwischen auch gefragt, aber da das nicht die erste Küche sein sollte, die ich baue war ich fest davon überzeugt, dass ich das hinbekommen würde.

 

Wie du siehst steht die Küche jetzt auch, allerdings hatte ich offensichtlich verdrängt wie lange so ein Küchenbau doch dauert. Schränke zusammenbauen, ins Wasser bringen und miteinander verbinden. Deckseiten, Füllstück und Sockelleisten zuschneiden und montieren. Eine Flut von Schubladen, die aufgebaut werden will. Die Arbeit scheint bei so einem Projekt einfach kein Ende zu nehmen. Umso glücklicher war ich, das ich mit der Arbeitsplatte nichts zu tun hatte. Wir hatten uns ja für eine Arbeitsplatte aus Keramik von Reform entschieden. Schlank, edel, wunderschön und unverwüstlich. Besonders letzteres ist mir bei einer Arbeitsplatte wichtig, denn genau als solche benutze ich sie auch: als Arbeitsplatte. Ich muss heiße Töpfe und Pfannen kurz darauf abstellen können, ich muss darauf herumsauen können ohne mir die geringsten Sorgen über Flecken zu machen und außerdem muss sie Stoß- und Kratzfest sein. All das bringt unsere Keramikplatte mit. Allerdings schneidest du in so etwas auch nicht mal nebenbei das Loch für die Spüle. Sowas muss maßgefertigt werden.

Endlich eine Arbeitsplatte

Kurz nachdem ich mit dem Küchenbau fertig war, erschien in unserem Zuhause, dass zu dem Zeitpunkt noch mehr Baustelle als Haus war der Mann für das Aufmaß. Ehrlich gesagt hab ich da ganz schön geschwitzt. Schließlich wurde mein Werk gerade Laservermessen und jede noch so kleine Ungenauigkeit würde sich jetzt offenbaren. Zu meiner Begeisterung war mein Küchenbau nicht nur optisch ansprechend, sondern auch erstaunlich rechtwinklig und gerade geworden. Man wächst eben an seinen Herausforderungen.

Kaum zwei Wochen später standen zwei junge Männer mit unserer Arbeitsplatte unter dem Arm vor der Tür, keine 30 Minuten später war sie montiert, unser Waschbecken eingeklebt und unser Kochfeld eingebaut. Der kürzeste Auftritt den während der gesamten Bauphase ein Handwerker hingelegt hatte. Ich war schwer beeindruckt, vor allem vom Ergebnis. Denn da stand sie nun, kaum ein halbes Jahr nachdem wir unser Bodenmuster im Showroom an verschiedene Fronten gehalten hatten: Unsere Küche.

Feuerprobe

Ein Plan kann noch so gut sein er muss sich in der Praxis bewähren. Silvester war also der erste große Auftritt unserer Küche: Fünf Gänge sollten es sein, aber natürlich nicht irgendwelche. Also musste so ziemlich alles aufgefahren werden, was ich und meine Sammlung kleiner und großer Küchenhelfer zu bieten haben. Stresstest also für jede Küchenplanung und die ideale Gelegenheit zu zeigen ob das was wir uns überlegt haben sich auch in der Praxis bewährt. Spätestens beim Dessert war klar: Diese Küche funktioniert ganz fantastisch.

Muss also Design immer hinter Funktion anstehen? Unsere Küche hat mir gezeigt, dass man auch andersherum Planen kann. Vielleicht geht man dabei ungewohnte Wege und verabschiedet sich von lieb gewonnenen Gewohnheiten (ja du bist gemeint 80er Schubladenschrank), aber die Mühe lohnt sich. Denn am Ende steht kein Kompromiss bei dem man auf etwas verzichtet um zwei Gegensätze in Einklang zu bringen, am Ende steht eine Symbiose aus dem besten zweier Welten.

Facts

Modell: Profile mit 60 cm Fronten

Farbe: Sand

Arbeitsplatte: Dekton von Reform

Korpusse und Schubladen: IKEA 

Spritzschutz: Auf die Wandfarbe kommt noch Elefantenhaut

Wandfarbe: 'White Sand' von Studio Wohnglück x Kolorat, ab dem 13.02.2022 bei uns im Onlineshop verfügbar. 

 

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